Für antiimperialistische Solidarität, Frieden und Freundschaft!


Cuba 1997

XIV. Weltfestspiele 1997
Entnommen der alten Homepage der SDAJ

 

Einleitung

„Seien wir realistisch, versuchen wir das unmögliche…“ (Che)

Im nächsten Jahr, vom 28.7.-05.8.97, finden in Cuba die 14. Weltfestspiele der Jugend und Studenten statt. Cuba steht seit Jahren als Symbol des antiimperialistischen Kampfes und gilt insbesondere für die Menschen in Lateinamerika als gesellschaftliche Alternative, die ihre wirtschaftlichen und politischen Errungenschaften gegen den US-Imperialismus erkämpfen mußte.

Die Bereitschaft Cubas, trotz der existierenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die 14. Weltfestspiele auszurichten, reiht sich in die Traditiuon des Internatiolismus Cubas ein. Seit 1959 haben viele Zehntausende Männer und Frauen aus Cuba an Projekten der internationalen Solidarität teilgenommen. Lehrerinnen und Lehrer zur Bekämpfung des Analphabetentums in Nicaragua, Militärberater und Soldaten zur Unterstützung des Kampfes Angolas gegen die Truppen und Verbündeten des südafrikanischen Rassistenregimes. Viele Tausende Ärzte, Krankenschwestern/-pfleger, Agrarspezialisten, Ingenieure, Geologen, Hoch- und Grundschullehrer hat Cuba in über 30 Länder des Trikont entsandt. Diese Politik war immer Prinzip in der Außenpolitik, trotz der seit Beginn der 60er Jahre anhaltenden militärischen Bedrohung durch den US-Imperialismus, trotz der Versuche, Cuba politisch zu isolieren und wirtschaftlich auszuhungern.

Heute, nach über 30 Jahren Blockade, nach dem Wegfall von über 80% des Handels durch das Verschwinden der sozialistischen Staaten Osteuropas und 5 Jahren „perioda especial“, kämpfen die Menschen in Cuba nach wie vor um das Recht auf Souveränität und Unabhängigkeit und die Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft. Trotz aller Probleme und auch widersprüchlicher Entwicklungen, gehören Cuba die Sympathien hunderttausender Menschen in aller Welt und ruhen auf Cuba die Hoffnungen für eine Fortführung sozialistischer Perspektive in der kapitalistisch beherrschten Welt.

Diese Broschüre und vor allem eine breite Werbung und Mobilisierung für die Weltfestspiele 1997, sollen einen Beitrag zur internationalen Zusammenarbeit und zur Solidarität mit Cuba leisten.

 

Abriß zur Geschichte Cubas

 

Cuba wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts von spanischen Eroberern besetzt. Die annähernd 100.000 Einwohner, die Indigenes, wurden bis auf wenige ausgerottet. Die Spanier ließen vor allem Zuckerrohr anbauen, dafür wurden Tausende Männer und Frauen aus Afrika verschleppt und versklavt. Bis zur Abschaffung der Sklaverei auf Cuba 1880 herrschte dort ein Regime der totalen Ausbeutung der Afroamerikaner, die keinerlei Rechte besaßen. Die Spanier deportierten ständig neue Sklaven aus ihren afrikanischen Kolonien, um die hohe Sterberate durch Mord, Erschöpfung und Krankheiten auszugleichen. Hunderttausende fielen dieser Praxis zum Opfer, ebenso wie in anderen spanischen, portugiesischen und niederländischen Kolonien Amerikas – lediglich, um den Wohlstand der Herrschenden Europas zu sichern und zu mehren.

Mitte des letzten Jahrhunderts verstärkte sich der Widerstand gegen die spanischen Konquistadoren. Es entwickelte sich eine revolutionäre Bewegung, der vor allem Kleinbürger spanischer Herkunft, benachteiligte Plantageneigner, Intellektuelle und Kleinbauern angehörten.
Zu Beginn des 1. Unabhängigkeitskrieges gegen das königliche Spanien (1868-78) waren die Revolutionäre zahlenmäßig stark angewachsen. Mutige Sklaven, Landarbeiter und Angehörige des Militärs schlossen sich an. Die erste Cubanische Revolution endete nach zehn Jahren mit einer Niederlage, was im wesentlichen auf die mangelhafte Ausrüstung und die Stärke der Spanier zurückzuführen ist, die sich eines ständigen Nachschubs an Militär und Material sicher sein konnten.

Zu dieser Zeit befand sich der Cubanische Dichter José Marti (1853-95) schon wegen anti-spanischer Verse in Verbannung. Sein Eintreten für die Unabhängigkeit, für ein freies Amerika war nicht nur in Cuba weithin bekannt. Er ging als großer Theoretiker eines Amerika souveräner Völker in die Geschichte ein und wird bis heute als Nationalheld in Cuba und als Revolutionär in ganz Lateinamerika verehrt. Er fiel in der ersten Schlacht des 2. Unabhängigkeitskrieges (1895-98). Dieser führte zur Niederlage der spanischen Kolonialmacht, jedoch nicht zur Errichtung eines freien und souveränen Cuba.

Getreu der Theorie der „reifen Frucht“ – 1823 vom US-Außenminister John Quincy formuliert – nutzte die US-Armee die Schwäche der Spanier, besetzte Cuba und verhinderte so den Sieg der Revolutionsarmee. In den folgenden Jahren haben die USA die Politik auf Cuba bestimmt. Ihrer eingesetzten Militärregierung gaben sie weitgehende Befugnisse, was etwa die Zusammensetzung einer verfassunggebenden Versammlung anging oder die Einrichtung von Militärbasen auf cubanischem Territorium. Das 1900 vom US-Senat verabschiedete sogenannte „Platt-Amendment“ beinhaltete unter anderem das Recht der USA, Cuba zu besetzen, um „…die Unabhängigkeit Cubas zu wahren und seine Bevölkerung zu schützen, sowie die eigene (der USA) Verteidigung zu garantieren…“. Erst als die verfassunggebende Versammlung in Cuba dieser und vielen weiteren Klauseln zustimmte, endete die militärische Besetzung Cubas und es trat die formale Unabhängigkeit in Kraft. Dies schaffte gleichzeitig die Voraussetzung für das Einrichten des US-Marinestützpunktes in der Bucht von Guantanámo. Dieser US-Stützpunkt besteht entgegen allen Abkommen und dem Völkerrecht auch heute noch.

 

Die zweite Revolution

 

Unter verschiedenen Marionettenregierungen konnten die USA in den ersten 30 Jahren unseres Jahrhunderts ihren Einfluß auf Cuba ausdehnen. Ein Großteil der cubanischen Wirtschaft war in US-amerikanischer Hand. Dies betraf vor allem die riesigen Plantagen, aber auch große Teile städtischen Landbesitzes. Erzminen und Industriebetriebe waren ebenso im Besitz von US-Unternehmen, die diese von politischen Freunden in Cuba für wenig Geld kauften. Anfang der 30er Jahre putschte sich General Batista an die Macht und baute dabei auf einflußreiche Teile des Militärs und der Wirtschaft. Vorher bestandene Rechte, wie Presse- und Meinungsfreiheit wurden abgeschafft, gewerkschaftliche Arbeit, Parteien, Frauen- und Studentenorganisationen unterdrückt, politisch Unliebsame interniert und ermordet.

Die Haltung der USA blieb davon unberührt, ihre Interessen blieben ja gewahrt – was die wirtschaftliche Macht anging, so rührten die Militärs nicht am US-amerikanischen Monopol. Unter dem Klima allmächtiger Militärdiktatur und wirtschaftlicher Fremdbestimmung regte sich im Untergrund Widerstand. Christliche, linke und liberale Studentenverbände, illegale Zellen, die aus den kommunistischen und sozialdemokratischen Parteien hervorgingen, sowie anarchistische Gruppen erarbeiteten Konzepte zur Überwindung der Militärjunta.

Ihren ersten Höhepunkt erreichte die revolutionäre Bewegung 1953 mit dem Sturm auf die Moncada-Kaserne durch eine Guerillagruppe. Der Angriff scheiterte. Fidel Castro, als Anwalt aus der Studentenbewegung kommend, war an der Aktion maßgeblich beteiligt und wurde vor Gericht gestellt. Das Interesse der Weltöffentlichkeit und auch die große Zustimmung in der Bevölkerung gegenüber Castro ließen eine Hinrichtung durch die Militärjunta nicht zu. Der Tag des Sturms auf die Moncada-Kaserne, der 26. Juli 1953, ist heute Nationalfeiertag auf Cuba. In den Jahren nach 1953 verstärkte sich vor allem der passive Widerstand gegen Batista. Auf dem Land wurden gezielt Landarbeiter für die revolutionäre Sache gewonnen. Sie hatten neben den Industriearbeitern am meisten zu leiden unter Ausbeutung und sozialer Unterdrückung. Zum Ende der 50er Jahre stützte sich das Batista-Regime lediglich noch auf militärische Macht und den Rückhalt der US-Wirtschaft und Politik, auf die führenden Militärs, Emporkömmlinge des Apparates und die Günstlinge der US-Wirtschaft, die deren Profite garantierten. Castro und andere „Moncadistas“ waren inzwischen ins Exil nach Mexiko gegangen und rüsteten sich für ihre Rückkehr nach Cuba, um dem Batista-Regime den endgültigen Schlag zu versetzen.

1956 landeten eine Handvoll Guerilleros auf Cuba – unter ihnen Fidel Castro und der argentinische Arzt Ernesto „Che“ Guevara. In der Sierra Maestra, dem größten Gebirge Cubas, führten diese einen unerbittlichen Guerillakrieg gegen die Batista-Militärs. Immer mehr cubanische Frauen und Männer schlossen sich ihnen an und bald gewannen sie auch militärisch die Oberhand. In Folge jahrelanger Arbeit der politischen Kräfte für die Befreiung Cubas verweigerten immer mehr Plantagen- und Industriearbeiter den Gehorsam. 1958 floh Batista mit einigen Gefolgsleuten in die USA. Die Revolution hatte gesiegt. Am 1. Januar 1959 wurde die Revolutionsarmee bei ihrem triumphalen Einzug in Havanna von vielen hunderttausend Menschen gefeiert.

 

Die Umwälzung

 

Nun gingen die Revolutionäre daran, das zu tun, was sie sich und den Menschen von der Revolution versprachen:
– Einsetzen der „Volksmacht“ (Poder Popular)
– Förderung von Interessenvertretungen gesellschaftlicher Gruppen auf staatlicher und nichtstaatlicher Ebene, wie Gewerkschaften und Frauenverband.

– Ein eigenständiger Frauenverband wurde gegründet, um die revolutionäre Forderung nach Gleichberechtigung auf allen Ebenen zu fördern.
– Eine spezielle Einrichtung hat zur Aufgabe, die internationalen Beziehungen und die Fragen notwendiger Internationaler Solidarität zu klären (ICAP).

– Errichtung von „Komitees zur Verteidigung der Revolution“ (CDR)

Soziale und kulturelle Errungenschaften der Revolution war u.a. eine historisch einmalige Alphabetisierungskampagne. Wie in anderen Trikont-Staaten war Bildung in Cuba vor der Revolution einer Elite vorbehalten. Heute – nicht einmal eine Generation später – bildet Analphabetentum auf Cuba die Ausnahme. Die Landreform, kurz nach dem Sieg der Revolution eingeleitet, versetzte Tausende von Landarbeitern in die Lage, sich selbst zu versorgen. Kleinbauern waren mit einem Stück Land, daß sie nqch ihren Bedürfnissen bestellten unabhängig von Produkten, die sie vorher wegen der hohen Preise nicht kaufen konnten. Außerdem wurden so große Flächen Ackerland, die durch jahrzehntelange Monokultur verödet waren, wieder fruchtbar und für die Bevölkerung direkt nutzbar. Das neu aufgebaute Gesundheitswesen kann von allen Bürgern Cubas kostenfrei genutzt werden. Rassistische und geschlechtliche Diskriminierung wurde per Gesetz verboten und weitestgehend beseitigt. Das Prinzip „Die Schwachen zuerst“ ist in Cuba heute noch Staatsziel. Der Grundversorgung von Kindern, alter Menschen und Behinderten wurde und wird unbedingt Vorrang gegeben. Flächendeckend wurde in Cuba ein System der „Familienärzte“ eingeführt, um eine umfassende Gesundheitsversorgung abzusichern. Die Volksmacht hat ebenfalls eine Sicherung der Renten eingeführt, was alten Menschen einen würdevollen Lebensabend ohne Bettelei und Elend sichert. Die Revolutionsregierung führte die Sozialversicherung als eine staatliche Aufgabe ein, diese nimmt einen festen Posten des Staatshaushaltes in Anspruch.
Cuba heute

 

In unseren Medien werden Informationen über Cuba zumeist verbreitet, um das verfälschte Bild, daß durch die Herrschenden der USA und der BRD seit Jahrzehnten gezeichnet wird, permanent aufrechtzuerhalten. Mit Gerüchten und Mutmaßungen wird unterstellt, reale Mängel (z.B. Lebensmittel) seien „hausgemacht“. Das sozialistische System sei verantwortlich dafür, daß die Grundversorgung in Cuba in vielerlei Hinsicht nicht gesichert sei. Was die Kritik an tatsächlichen Diktaturen in Lateinamerika anging, so waren deutsche Politik und Medien seit jeher zurückhaltender: In Chile, Argentinien oder El Salvador – wenn dort Massaker und Millionenfache Unterdrückung an der Tagesordnung waren und noch sind, so bestand Funkstille von Seiten der hiesigen Vertreter der Demokratie. Wo auch immer auf dem amerikanischen Kontinent Militärregime an der Macht waren, hatten die USA ihre Finger im Spiel, um ihre Machtsphäre auszudehnen oder der US-Wirtschaft billige Arbeitskräfte oder größere Märkte zu sichern – die CIA übernahm die dreckige Arbeit. Die Freunde der USA und ihrer Politik, darunter die Regierung der BRD hielten still. Anders sieht es im Umgang mit Cuba aus.

Nach der Revolution fürchteten die USA berechtigterweise um ihre Einflußsphäre auf der Insel, die nur 90 Meilen von Florida entfernt liegt. Der für die USA inakzeptable Weg Cubas zur Loslösung von kolonialer Abhängigkeit veranlaßte die US-Regierung, Cuba mit einem umfassenden Embargo einzuschnüren – es politisch und wirtschaftlich zu isolieren. Cuba wurde quasi dazu genötigt, sich hilfesuchend an die Sowjetunion und andere sozialistische Staaten zu richten. Das Embargo, die Wirtschaftsblockade, die durch die USA ausgesprochen wurde, verhinderte den Handel amerikanischer Unternehmen mit Cuba. Mit militärischer Stärke wurde und wird im Golf von Mexiko von Seiten der USA demonstriert, daß Handel mit Cuba zu unterbleiben habe. Mittlerweile haben die USA dieses Embargo immer weiter verschärft, zuletzt mit dem nach den US-Senatoren benannten „Helms-Burton-Gesetz“ am Anfang des Jahres 1996. Mit diesem Gesetz soll Druck auf andere Staaten ausgeübt werden, den Handel mit Cuba zu unterlassen, es sollen Staaten und Konzerne, die mit Cuba handeln, mit Handelsverboten und Auftragseinbußen in den USA bestraft werden. So versuchen die USA, auch außerhalb ihres Territoriums, ihre Wirtschaftspolitik durchzusetzen.

Wohlgemerkt: es geht um Cuba, eine Insel mit etwa 11 Millionen Einwohnern, die weder militärisch, noch ökonomisch eine Bedrohung für die USA darstellt. Cuba verhält sich lediglich anders, als es den US-Ideologen lieb ist. Auf Cuba herrscht ein sozialistisches Gesellschaftsmodell, daß sich kapitalistischer Profitlogik zu entziehen versucht. Das ist der eigentliche Grund, warum auch die BRD-Offiziellen sich nicht gegen die US-Praxis aussprechen. Eine Krähe hackt der anderen bekanntlich kein Auge aus.

 

Internationalismus der SDAJ

 

Unser Verständnis als revolutionärer, sozialistischer Jugendverband beinhaltet, daß wir uns als Teil der weltweiten, demokratischen, antiimperialistischen und sozialistischen Jugendbewegung verstehen. In diesem Verständnis hat die SDAJ in der Vergangenheit auf internationaler Ebene Brigaden organisiert, Solidaritätsprojekte gestartet und befreundete Jugendorganisationen unterstützt. Beispiele sind die „Brigade Carlos Fonseca“ nach Nicaragua, die Sammlung für den „Freiheitssender Nelson Mandela“ für den damals noch illegalen ANC in Südafrika oder auch für das „Radio Venceremos“ der FMLN in El Salvador.

Der Internationalismus, die internationalistische Arbeit, hat in der gesamten Geschichte der kommunistischen und Arbeiterbewegung eine besondere Bedeutung und kann nicht auf die Frage materieller Unterstützung reduziert werden.

Die Bedeutung des Internationalismus hoben Marx und Engels im Kommunistischen Manifest besonders hervor: „Die Kommunisten unterscheiden sich von den übrigen proletarischen Parteien nur dadurch, daß sie einerseits in den verschiedenen nationalen Kämpfen der Proletarier die gemeinsamen, von der Nationalität unabhängigen Interessen des gesamten Proletariats hervorheben und zur Geltung bringen, andererseits dadurch, daß sie in den verschiedenen Entwicklungsstufen, welche der Kampf durchläuft, stets das Interesse der Gesamtbewegung vertreten.“ Später heißt es: „Die Arbeiter haben kein Vaterland. Man kann ihnen nicht nehmen, was sie nicht haben … Vereinigte Aktion, wenigstens der zivilisiertesten Länder, ist eine der ersten Bedingungen seiner Befreiung.“

Kennzeichnend für unser internationalistisches Verständnis ist, daß wir, über nationale Grenzen hinweg, für eine Vertretung der Gesamtinteressen der Arbeiterklasse der verschiedenen Länder eintreten. Der Erfahrungsaustausch zwischen den Organisationen aus den imperialistischen Zentren und den unterdrückt gehaltenen Ländern ist nicht nur angesichts der Globaliserung des Marktes von zunehmender Bedeutung. Der gemeinsame Dialog, das Austauschen der Erfahrungen des Kampfes gegen Unterdrückung, Ausbeutung und Krieg weltweit ist die Basis für unseren Internationalismus. In einem gleichberechtigten Verhältnis zwischen Jugendlichen und deren Organisationen aus allen Ländern, wollen wir zu einer Ausweitung gemeinsamer Aktivitäten kommen.

Aufgrund dieses Verständnisses beschränkt sich die internationalistische Arbeit der SDAJ nicht auf die Frage der materiellen Solidarität. Die SDAJ ist Mitglied im Weltbund der Demokratischen Jugend (WBDJ), der größten Organisation fortschrittlicher Jugendlicher in der Welt, in dem heute über 30 Millionen Jugendliche aus mehr als 140 Ländern der Erde zusammengeschlossen sind. Mit der Geschichte des WBDJ ist auch die Weltfestspielbewegung seit den ersten Weltfestspielen 1947 in Prag eng verbunden.

Die 14. Weltfestspiele im nächsten Jahr in Cuba werden nicht nur Möglichkeiten bieten, unsere Verbundenheit und Solidarität mit den Menschen aus allen Kontinenten auszudrücken, die gegen Ausbeutung, Unterdrückung und Krieg kämpfen. Sie sind eine zentrale Chance den weltweiten Austausch, die Diskussion und das gemeinsame Handeln voranzutreiben.

 

XIV. Weltfestspiele 1997 in Cuba

 

Was sind das eigentlich, Weltfestspiele? Die Geschichte der Weltfestspiele der Jugend und Studenten begann kurz nach Ende des zweiten Weltkriegs, am 10. November 1945 mit der Gründung des Weltbundes der Demokratischen Jugend. In der Gründungsurkunde des WBDJ heißt es: „Er ist eine Organisation der Jugend, die sich in ihrer Entschlossenheit vereinigt hat, für Frieden, Freiheit, Demokratie, Unabhängigkeit und Gleichberechtigung überall in der Welt zu arbeiten“. Kurz nach der Gründung des WBDJ wurde der Gedanke eines Weltjugendtreffens geboren, das war der Beginn der Weltfestspielbewegung. Sie sollten „die internationale Freundschaft und Verständigung der Jugendlichen der verschiedenen Länder entwickeln und verstärken, einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau der Welt und zur Erhaltung des Friedens leisten und mit allen geeigneten Mitteln das Leben, die Tätigkeit, die Bestrebungen der Jugend der verschiedenen Länder zeigen“. Zwischen 1947, den ersten Weltjugendfestspielen in Prag und heute fanden inzwischen 13 Festivals statt. Nach Berlin (DDR), Wien, Moskau, Helsinki bis zu Pjöngjang, um nur einige Austragungsorte zu nennen, kamen jedesmal Zehntausende Jugendlicher aus aller Welt. Gemeinsam feierten sie und diskutierten über die Probleme der Jugend, über Frieden und Völkerverständigung und über die aktuelle politische Situation.

Die 14. Weltfestspiele stehen in der Tradition der bisherigen Weltfestspielbewegung. Sie sollen Raum bieten für Diskussionen über die aktuelle Situation der weltweiten Bewegung der Jugend und Studenten, die Lage der Kinder, die Kultur und den Sport, die Solidarität und die internationalistische Zusammenarbeit. Daneben sollen noch viele weitere Themen behandelt werden. Im cubanischen „Aufruf an die Jugend der Welt“ heißt es: „… am Ende des 20. Jahrhunderts sind die Träume der Menschheit nicht beendet, ist der Kampf um eine bessere Zukunft nicht abgeschlossen, und die Hoffnungen werden größer … Die verschiedensten Fragen können frei und offen besprochen werden: die brennenden Fragen der Demokratie, des Friedens, der Sicherheit, der Souveränität und der Selbstbestimmung in dieser unipolaren Welt … Wir werden über Ausbildung und Gesundheit diskutieren, einschließlich der Ausbreitung von AIDS, über Drogenabhängigkeit und Gewalt, die Frauen und die Arbeitslosigkeit, die Probleme der Umwelt und der Entwicklung, die Situation der internationalen Jugend- Studentenbewegung, Probleme der Kinder, der Kultur und des Sports, die internationalistische Solidarität und Zusammenarbeit und viele andere Themen, so viele, wie junge Leute ihre Ideen und Meinungen mitbringen. Wir werden hier unsere Stimmen erheben, um Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Imperialismus zu verurteilen.“

Jugendliche aus allen Ländern sind aufgerufen, sich an der Vorbereitung und der Durchführung der 14. Weltfestspiele in Cuba zu beteiligen, ihre Ideen und Vorstellungen einzubringen.

Zentraler Fonds der SDAJ zur Unterstützung der 14. Weltfestspiele:

Verein SOJA, Kontonr. 1206 / 126243, BLZ 200 505 50, Hamburger Sparkasse, Stichwort: „Weltfestspiele“

 

Solidaritätsarbeit

Solidarität mit dem sozialistischen Cuba – Gegen die Blockade !

Die cubanische Bevölkerung soll durch die völkerrechtswidrige US-Blockade daran gehindert werden, den eigenen Entwicklungsweg selbst zu bestimmen. Da Cuba in weiten Teilen vom Weltmarkt ausgeschlossen ist, mangelt es an elementaren Versorgungsgütern wie Lebensmitteln, Medikamenten, Brennstoffen usw..

Seit Jahrzehnten finden sich jedoch Menschen in aller Welt, die unterdrückten Völkern zur Seite stehen. Wie Gruppen früher in Südafrika oder Nicaragua die Menschen im Kampf um Selbstbestimmung unterstützt haben, so wirken heute Tausende mit in der internationalen Cubasolidaritätsbewegung.

Nachdem mit Niederlage und Zusammenbruch der osteuropäischen sozialistischen Staaten auch über 80% des Außenhandels Cubas wegfielen und die USA in immer neuen Gesetzen die Blockade intensivieren, haben sich die wirtschaftlichen Probleme in Cuba extrem verschärft. Seit 1990 rechnen US-Strategen mit dem Aus für das sozialistische Cuba und seine revolutionäre Regierung, eben weil die Krise immer bedrohlichere Formen annahm. Doch seit Mitte 1995, im 6. Jahr der „speziellen Periode“, befindet sich Cuba ökonomisch im Aufwind – sehr zum Ärger der reaktionären Exil-Cubaner und der US-Imperialisten.

Die politische Solidarität, die Cuba entgegengebracht wird, hat einen Anteil an dieser Entwicklung. Jede materielle Spende ist Hilfe zur finanziellen Ersparnis für Cuba. Darüber hinaus ist jede Spende, auch wenn sie noch so gering erscheint, eine politisch-moralische Unterstützung für die Menschen, ein Ausdruck von: „CUBA IST NICHT ALLEIN!“.

Die SDAJ hat sich in den vergangenen Jahren an Geld- und an Materialsammlungen, wie Kondome für Cuba oder „Ein Schreibheft und ein Stift für jeden cubanischen Studenten“ beteiligt. Einige Solidaritätsgruppen, wie etwa „Taller de la solidaridad“, die Solidaritätswerkstatt aus Darmstadt haben sich auf die Beschaffung spezieller Ersatzteile und Aufbauprojekte in Cuba spezialisiert. Andere unterstützen konkrete Projekte oder Einrichtungen gezielt, wie etwa eine bestimmtes Krankenhaus oder eine Schule. Die Freundschaftsgesellschaft BRD-Cuba unterstützt neben regionalen Projekten auch die Herausgabe und Verbreitung der deutschsprachigen cubanischen Zeitung „Granma“. Die DKP hat durch Geldsammlung und Arbeitsbrigaden eine Familienarztpraxis in Matanzas aufgebaut und als aktuelles Projekt den Aufbau einer Rehabilitationsklinik begonnen. Dieses Projekt ist der Solidarität mit den Weltfestspielen 1997 in Cuba gewidmet.

Mit großen Anstrengungen werden Medikamente und medizinisches Material, sowie Einrichtungsgegenstände für Arztpraxen und Hospitäler gesammelt. Eilige Medikamente werden per Flugzeug verschickt, nicht verderbliche Güter gehen per Container auf dem Seeweg nach Cuba. An vielen Orten werden die Hilfsgüter für Cuba gesammelt und dann verschickt, so z.B. in Berlin, Bremen, Essen, München.

Es gibt viele benötigte Dinge, u.a.:

– Geldspenden

– Medikamente und medizinisches Material

– Fahrzeuge (bevorzugt Diesel) und Fahrzeugersatzteile

– Maschinen und Geräte für Handwerk und Industrie (110 V DC), Transformatoren

– Werkzeug aller Art, Befestigungstechnik

– Kleidung (gut erhalten), Kinderkleidung, Schuhe, Bettwäsche

– Spielzeug (nicht elektrisch/elektronisch)

– Schreibwaren aller Art (Stifte, Hefte, Papier etc.)

– Schreibmaschinen, PCs, Drucker

 

Für mehr Infos und als Anlaufstelle für Materialspenden eine kleine Auswahl von Adressen:

Netzwerk Cuba Informationsbüro e.V., Reuterstr. 44, 53113 Bonn, Tel./Fax: 0228/241505

Freundschaftsgesellschaft BRD-Cuba e.V., Zülpicher Str. 7, 50674 Köln, Tel./Fax: 0221/2405120

Deutsche Kommunistische Partei (Parteivorstand), Hoffnungsstr. 18, 45127 Essen, Tel.:0201/225148, Fax: 0201/202467

Cuba Si (Arbeitsgemeinschaft der PDS), Kleine Alexanderstr. 28, 10178 Berlin, Tel.: 030/24009455, Fax: 030/24000409

Kulturwerkstatt Westend, Waller Heerstr. 294, 28219 Bremen

Taller de la Solidaridad Solidaritätswerkstatt e.V., Ludwigshöhstr. 42, 64285 Darmstadt, Tel./Fax: 06151/64066

…und natürlich beim SDAJ-Bundesvorstand

 

„Seid vor allem immer fähig, jede Ungerechtigkeit gegen über irgend jemandem irgendwo auf der Welt bis ins tiefste zu empfinden. Das ist die schönste Fähigkeit eines Revolutionärs.“

(aus Ches Abschiedsbrief an seine Frau Aleida March)