Eine bessere Welt ist möglich!


Aufruf des Regionalen Vorbereitungskomitees Nordrhein-Westfalen
Das Regionale Vorbereitungskomitee NRW für die 16. Weltfestspiele – bestehend aus ver.di-Jugend NRW, Solid` NRW, Zeitschrift „Der Funke“, den SDAJ-Landesverbänden Ruhr-Westfalen & Rheinland, der Kampagne `Hands off Venezuela` sowie verschiedenen Einzelpersonen – hat nach intensiver Diskussion einen eigenen regionalen Aufruf zum Festival beschlossen, den wir nachstehend dokumentieren. Kontakt zum NRW-Vorbereitungskomitee gibt es unter der Mail-Adresse weltfestspiele@gmx.de.
Eine bessere Welt ist möglich!!

Auf nach Caracas zum Festival der Jugend!

Am 8. Mai 2005 jährt sich zum 60. Mal der Jahrestag der Befreiung von Faschismus und Krieg, welche weltweit Millionen Menschen das Leben kosteten. Aus diesen Erfahrungen wurde im Herbst 1945 der Weltbund Demokratischer Jugend (WBDJ) gegründet. Er ist ein Zusammenschluss der Jugend der Welt, um gegen die Ursachen von Faschismus und Krieg anzugehen. Eine logische Konsequenz daraus war und ist, die Jugend der Welt zusammenzuführen. Daraus wurde die Idee der Weltfestspiele geboren, welche zum ersten Mal 1947 in Prag stattfanden.

Wir wollen uns an den 16. Weltfestspielen, die vom 7. bis 15. August in Venezuelas Hauptstadt Caracas stattfinden, beteiligen. Dort haben wir die Möglichkeit, uns mit jungen Menschen aus aller Welt über unsere sozialen bzw. politischen Kämpfe und Erfahrungen auszutauschen, gemeinsam Sport zu treiben, gemeinsam Kultur zu gestalten und gemeinsam zu feiern.

Eine bessere Welt ist nötig!

Auf allen Kontinenten der Welt kämpfen Jugendliche und Studierende wie wir gegen den Abbau sozialer und demokratischer Rechte und für den Frieden. So mischen wir uns auch in Nordrhein-Westfalen trotz der offiziell behaupteten Politikverdrossenheit immer wieder in die Auseinandersetzung um unsere Zukunft ein.
Zum Beispiel organisieren wir uns in der Gewerkschaftsjugend, SV`en, in Studierenden- oder Jugendverbänden, um unsere Rechte gegenüber Unternehmen und der Regierung durchzusetzen. Gegen Sozial- und Arbeitsplatzabbau, Neofaschismus und Krieg: wir setzen uns für unsere Interessen ein. Gerade NRW, Ballungsraum verschiedener Kulturen, zeigt, dass dies nur mit internationaler Solidarität möglich ist.

Eine bessere Welt ist machbar!

Venezuela ist ein praktisches Beispiel für das Zurückdrängen der neoliberalen Ellenbogen-Politik, der Privatisierung öffentlichen Eigentums, und Ent-demokratisierung. Bildung, Gesundheit, soziale Sicherheit und Mitbestimmung für alle stehen dort im Vordergrund.

Wo beispielsweise die Anzahl der Schulabgänger, die nicht richtig lesen und schreiben können, in unserem Land dramatisch ansteigt, werden in Venezuela Millionen von Menschen gezielt `alphabetisiert`. Hier wird die Gesundheitsversorgung schrittweise privatisiert und teuer, dort wird eine kostenlose medizinische Betreuung eingerichtet. Hier werden Studiengebühren eingeführt, dort werden sie abgeschafft. Hier werden Verkehrsunternehmen (wie die Bahn oder ÖPNV) privatisiert, die venezolanische Regierung baut staatliche Transportbetriebe auf. Hier werden junge Soldaten in grundgesetzwidrige Kriege geschickt, dort ist das Recht auf ein Leben in Frieden in der Verfassung verankert! In der BRD werden Bürgerrechte beschnitten, während Venezuela den demokratischen Prozess auf alle Bürger ausweitet. Die Bevölkerung ist dort aufgerufen, sich aktiv an der Politik zu beteiligen, sich untereinander zu beraten und mit der neuen `bolivarianischen Verfassung` umzusetzen.

Kommt mit nach Caracas!

Für Frieden und Solidarität, wir kämpfen gegen Imperialismus und Krieg!
In Caracas treffen sich im August 2005 über 20.000 Jugendliche aus aller Welt: aus Staaten der Industrienationen, wo sie ihre unter Beschuss stehenden Rechte verteidigen, aber auch aus ausgebeuteten Ländern der so genannten `Dritten Welt`, wo sie unter ungleich schwereren Bedingungen leben, Widerstand leisten, Fortschritte erringen. Und letztlich aus Ländern, in denen wesentliche soziale und politische Rechte verwirklicht sind.

Der Austausch sowie die Zusammenführung dieser unterschiedlichen Blickwinkel und Erfahrungen werden uns (und allen anderen Beteiligten) Denkanstöße und praktische Handlungsmöglichkeiten vermitteln – für den gemeinsamen Kampf gegen Sozialabbau, Arbeitslosigkeit, Neofaschismus und Krieg!
Für den Kampf um eine bessere Welt!!