Ecuadors Außenminister gegen US-Konzern

Ricardo Patiño. Foto: Claudia Schröppel

Ricardo Patiño. Foto: Claudia SchröppelEcuadors Außenminister Ricardo Patiño kam mit dem Fahrrad zum Antiimperialistischen Tribunal. Der Politiker führte eine Fahrradtour an, die unter dem Motto »Für die Solidarität und Freundschaft der Völker« vom Außenministerium aus durch Quito radelte, bevor sie am Simón-Bolívar-Pavillon endete, wo am gestrigen Donnerstag der zweite Tag der symbolischen Gerichtsverhandlung gegen den Imperialismus stattfand. Hier trat Patiño als Anklageredner für die ecuadorianische Delegation auf und prangerte die Umweltzerstörungen an, die der US-Ölkonzern Chevron im ecuadorianischen Teil des Amazonas-Regenwaldes verursacht hat.

 

Die unverantwortlichen Praktiken des US-Konzerns hätten die Umwelt zerstört und die Gesundheit der in der Region lebenden Menschen gefährdet, so der Minister. Anstatt die Schäden zu bezahlen, habe Chevron in Den Haag Klage gegen die ecuadorianische Regierung und gegen die betroffene Bevölkerung eingereicht. Zugleich akzeptiert der Konzern die Entscheidungen der ecuadorianischen Gerichte nicht, die Chevron zu hohen Entschädigungszahlungen verurteilt haben. Einer 2011 vom zuständigen Gericht in Sucumbíos getroffenen Urteil zufolge ist Chevron verantwortlich für das Austreten von mindestens 71 Millionen Liter Erdölresten und 64 Millionen Liter Roherdöl. Betroffen von der Verseuchung sind zwei Millionen Hektar am Amazonas-Quellgebiet. Letztinstanzlich wurde die Verantworung Chevrons im vergangenen November durch den Nationalen Gerichtshof Ecuadors bekräftigt.

Patiño ging auch auf die Einmischung des Imperialismus in die inneren Angelegenheiten zahlreicher Länder ein. Namentlich nannte er den Irak, Afghanistan und Libyen.