Abschlusserklärung der 18. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden

18. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden

18. Weltfestspiele der Jugend und StudierendenWir, die 8000 Delegierten der 18. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden aus 88 Ländern der Erde, die sich unter dem Motto Jugend vereint gegen Imperialismus, für eine Welt des Friedens, der Solidarität und der sozialen Transformation in Quito, Ecuador zusammengefunden haben, erklären:

Wir grüßen das ecuadorianische Volk und seine Kämpfe. Wir erklären unsere Solidarität mit der ecuadorianischen Jugend und Bevölkerung, die für die Errungenschaften des Volkes und für radikale soziale und politische Veränderungen kämpfen. Mit Unterstützung der fortschrittlichen und kämpferischen Jugend Ecuadors, die in den vergangenen Jahren im Prozess der Revolución Ciudadana (Bürgerrevolution) wichtige Schritte getan und große Kampferfolge errungen hat, konnte die internationale antiimperialistische Jugendbewegung einen weiteren wichtigen Moment ihrer Geschichte des organisierten Kampfes errichten. Wir haben uns in Lateinamerika zusammengefunden, einem Kontinent in dem die stärker werdende Jugend erneut die größte antiimperialistische Jugendveranstaltung der Welt ausrichtet und damit unseren Kampf für unser gemeinsames Ziel konsolidiert: die Niederlage des Imperialismus.

 

Die 18. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden diente auch dem Tribut an jene Männer und Frauen, vornehmlich Jugendliche, die im Kampf gegen den Imperialismus ihr Leben ließen, die ihr Leben den Idealen des Friedens, der Unabhängigkeit, der Souveränität der Völker, der Solidarität, dem Ende von Ausbeutung und für den Sozialismus widmeten. Zu Ehren dieser Männer und Frauen entbieten wir drei Persönlichkeiten symbolisch Tribut, die zu diesem Kampf beigetragen haben: Hugo Chávez, Eloy Alfaro und Kwame Nkrumah. Des weiteren erinnern wir an den großen Nelson Mandela, dem die 17. Weltfestspiele gewidmet waren und der kurz vor Beginn der 18. Weltfestspiele verstorben ist. Wir nutzen die Gelegenheit auch, um dem Genossen Edwin Pérez, Generalsekretär des Kommunistischen Jugend Ecuadors, Ehre zu erweisen, der 2010 von der Reaktion ermordet wurde.

Der Erfolg der 18. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden bekräftigt unseren politischen Willen, das fortzuführen, was frühere Generationen 1947 in Prag mit dem ersten Festival begonnen haben. Durch den Weltbund der demokratischen Jugend (WBDJ) und seine internationalen Verbündeten wurde die Flamme des Festivals entzündet. In den 68 Jahren ihres Bestehens hat die Weltfestspielbewegung einen wichtigen Platz für die Internationalisierung der historischen Kämpfe der Völker gegen den Imperialismus, die Diktaturen, den Faschismus, die Kriege, die Interventionen, die Angriffe auf die Souveränität der Völker und die Rechte der Arbeiter, der Völker und der Jugend eingenommen. Wir vergessen nicht die Unterstützung, die die Jugendbewegung der Festivals durch die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken und anderer sozialistischer Ländern erhalten hat. Trotz der durch die Konterrevolution in den 90er Jahren entstandenen neuen schweren Bedingungen, sehen wir, dass die Weltfestspiele der Jugend und Studierenden eine breite Bewegung sind, die mit den aktiven und konsequenten Kräften der Weltjugend verbunden ist. Wir wünschen uns, dass die Weltfestspiele wie in ihren letzten Ausgaben ein wichtiger Rahmen des antiimperialistischen Kampfes der Jugend bleiben. Die antiimperialistische Jugendbewegung hat durch die Festivals den Weg der Völker gewiesen, den Weg des Friedens, der Solidarität und des sozialen Fortschritts, den Weg der Abschaffung der kapitalistischen Ausbeutung. Auf diesem Weg werden wir, die Jugend von heute, weitergehen.

Heute leben wir nicht nur in einer Phase großer Aggressivität des Imperialismus, sondern auch in einer Phase großer Möglichkeiten für den Kampf des Volkes. Das schließt im Rahmen der objektiven materiellen Bedingungen des heutigen historischen Augenblicks die Möglichkeit unseres Sieges über die Kräfte des Imperialismus ein.

Der Imperialismus setzt seine Aggression mit neuen Mitteln, neuen Methoden fort, aber auch mit den traditionellen Methoden des Krieges, der militärischen Besetzung und Interventionen. Die imperialistische Kriegsmaschinerie hört nie auf, für die Interessen der Monopole auf Ausweitung der Rohstoffmärkte und der Energieflüsse zu arbeiten. In den vergangenen Jahren hat die militaristische Expansion überall auf der Welt zugenommen. Die kapitalistische Krise verschärft für die Monopole die Notwendigkeit zu verstärkten imperialistischen Aggressionen und zur Ausweitung der Kriege. Schon verändern sich die Kräfteverhältnisse, spitzen sich die Widersprüche und die innerimperialistische Konkurrenz zu. Das Erstarken von neuen Mächten, die mit den etablierten imperialistischen Mächten in Wettstreit treten, verschärft die Spannungen.

So haben wir gesehen, dass seit den 17. Weltfestspielen besonders in für den Imperialismus geopolitisch wichtigen Regionen die direkten Militäraggressionen zugenommen haben. Das zeigen die jüngsten Kriege im Nahen Osten, speziell der Angriff auf Syrien, die zunehmende  militärische Aggression, die Unterzeichnung neuer Verträge, die Eröffnung neuer Militärbasen in Afrika, Asien und in der Pazifikregion wie auch die imperialistische Strategie der Bedrohung und Warnungen, die sich gegen die Fortführung der fortschrittlichen Prozesse und gegen die kämpfenden Völker Lateinamerikas richtet. Darum stellt Venezuela heute eines der Hauptziele des Imperialismus dar.

Die Interventionen erscheinen heute nicht nur auf dem militärischen Feld, sondern haben auch mit Aktionen politischer Intervention, wirtschaftlicher Erpressung souveräner Staaten, der Finanzierung von Söldnern, dem Anheizen von Konflikten zwischen Nachbarländern, der Unterstützung reaktionärer Kräfte, der Ausnutzung des Terrorismus, dem Anheizen von nationalen/religiösen Konflikten usw. zu tun. In diesen Plänen sehen wir deutlich, wie die kapitalistischen Klassen versuchen, ihren Einfluss maßgeblich auszubauen und ihre Stellung im imperialistischen System und ihre Macht zu stärken. Um diese Ziele zu erreichen nutzen sie staatliche Repression, Desinformation, volksfeindliche Propaganda, die Manipulation der Volkskämpfe, die Unterstützung faschistischer Gruppen, den Antikommunismus und die Verfolgung der revolutionären und radikalen Ideale (wie es die Politik der EU und anderer kapitalistischer Mächte ist), verschiedene weitere Vorwände für Aggressionen etc.

Die Teilnehmer der Weltfestspiele der Jugend und Studierenden richten einen Aufruf an alle Jugendlichen, sich im Kampf mit den Volks-, Arbeiter. und Studierendenbewegungen auf nationaler und internationaler Ebene zu vereinen, ihren Kampf mit der antiimperialistischen Bewegung und den Friedensbewegungen ihrer Länder zu vereinen. Wir sind fest davon überzeugt, dass die Interessen der Jugend und der Kampf für Frieden und Solidarität zwischen den Völkern nur durch diese Volksallianzen und niemals durch ein Bündnis mit den Interessen der – etablierten oder aufstrebenden – imperialistischen Mächte verteidigt werden können.

In diesem Zusammenhang stellen wir uns an die Seite aller Völker, die für Frieden,  Souveränität der Völker und ihre Unabhängigkeit, für den Sozialismus kämpfen. Wir erklären unsere volle Solidarität mit den heldenhaften Völkern, die trotz der Kriege, der Besetzungen, der Blockaden und der Unterdrückung ihre nationalen und Widerstandskämpfe sowie ihre Kämpfe um Selbstbestimmung fortsetzen, bestimmt durch die Interessen des Volkes und nicht der Interessen der Imperialisten. In diesem Sinn senden wir unsere kämpferischen Grüße und unsere Unterstützung an das Volk von Kuba. Wir unterstützen die Rechte der Völker Palästinas, Zyperns und der Westsahara. Wir unterstützen den Friedensprozess in Kolumbien. Wir wenden uns ausdrücklich gegen die imperialistische Intervention in Syrien und die Drohungen gegen die DVR Korea und Eritrea. Wir verurteilen die imperialistischen Kriege und Besatzungen im Irak, Afghanistan und Libyen, die Intervention in Mali und in der Zentralafrikanischen Republik. All diesen Beispielen für die Kämpfe der Völker und vielen weiteren überall auf der ganzen Welt erklären wir unsere Solidarität. Wir sind sicher, dass ihr Kampf mit unserer Unterstützung siegreich sein wird. Das Ende der imperialistischen Interventionen wird ein weiterer Schritt zu weltweitem Frieden und Solidarität sein.

In der selben Weise drücken die Teilnehmer der 18. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden ihre Solidarität mit den Völkern aus, die leiden, aber ihren Kampf gegen die Folgen der kapitalistischen Krise und gegen die Angriffe der Kapitalisten auf ihre Rechte nicht aufgeben. Aus diesem Grund rufen wir die Jugend auf, sich an den Kämpfen der Arbeiterklasse und der Volksbewegungen für den revolutionären Sturz der gegenwärtigen imperialistischen Ordnung zu beteiligen.

Diese Krise hat erneut gezeigt, dass es innerhalb des kapitalistischen Systems keinen Ausweg gibt und dass es unfähig ist, die Probleme, denen sich die Menschheit heute gegenüber sieht, zu lösen. Das erklärt die massiven Angriffe auf die sozialen und Arbeiterrechte, die zu gravierenden Folgen für die Jugend und die Arbeiterklasse führen. Die Jugendarbeitslosigkeit steigt heute in Europa ständig an. Die Monopole zwingen die Arbeiterklasse, um ihre Krise zu überwinden, deren Folgen zu bezahlen. Mit den Lohnkürzungen, Massenentlassungen, Privatisierungen und der Zerstörung der sozialen Aufgaben des Staates, werden in allen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens Märkte geschaffen. Gesundheitsversorgung,  Bildung, Umwelt und Kultur werden ständig und immer schneller vermarktet, während die herrschende Klasse die Jugend und die Völker zu einer Zukunft in Elend und unter intensiver Ausbeutung zwingt. In vielen kapitalistischen Ländern wird durch die Politik der Privatisierung und der Zerstörung des öffentlichen Bildungswesen die Bildung kein Recht mehr für alle, sondern ein Privileg für wenige, die nicht den Interessen der Schüler und Studierenden und den Bedürfnissen der Entwicklung dieser Länder, sondern den Forderungen des Kapitals folgt. Viele Studierende müssen ihr Studium aufgrund dieser Politik aufgeben. Um ihre Ziele die Ausbeutung der Arbeiterklasse und die intensive Ausbeutung der Frauen und der Immigranten sowie anderer gesellschaftlicher Gruppen und der Natur sollen sie gespalten werden. Wir stellen uns an die Seite aller, die diskriminiert werden, und rufen sie auf, sich unserem Kampf für Gleichheit anzuschließen.

Wir Teilnehmer der 18. Weltfestspiele grüßen die von der Jugend und der Volksbewegung Hand in Hand mit dem Kampf der Arbeiterbewegung und den klassenorientierten Gewerkschaften entwickelten Kämpfe nicht nur für unsere Rechte, sondern für die Eroberung neuer Siege. Wir bilden einen Teil dieses Kampfes. Wir sind überzeugt vom endgültigen Sieg der Völker und der Jugend im Kampf um ihre Rechte. Wir bekräftigen unsere Verpflichtung zur gemeinsamen Arbeit mit der antiimperialistischen Bewegung wie dem Weltbund der  demokratischen Jugend, dem Weltfriedensrat, dem Weltgewerkschaftsbund, dem Weltbund demokratischer Frauen und den regionalen antiimperialistischen Studentenorganisationen.

Wir grüßen den Kampf der jungen Arbeiter für würdige Arbeit mit Rechten, ohne Prekarität und Ausgliederung. Wir grüßen die Millionen Studierenden, die öffentliche, kostenlose und demokratische Bildung für alle fordern. Wir unterstützen die Studentenbewegung und ihre Forderung nach Bildung, die sich an den Bedürfnissen der Bevölkerung und nicht an den Interessen der Monopole orientiert.

Wir grüßen die wichtigen Manifestationen der antiimperialistischen Jugend- und Volkskämpfe, die in der letzten Zeit weltweit zugenommen haben. Wir denken, dass diese Kämpfe das Niveau ihrer Organisiertheit und Mobilisierungsfähigkeit erhöhen sollten. Wir glauben, dass die Arbeiten der 18. Weltfestspiele zu diesem Kampf beitragen werden, da sie die Erfahrungen der Kämpfe in den verschiedenen Ländern und Kontinenten zusammengeführt haben.

Unsere Überzeugung, dass unserer Kämpfe gerechtfertigt sind, basiert auf dem Wissen, dass der Imperialismus ein System mit einer besonderen ökonomischen Basis ist. Sie ist die höchste Phase der kapitalistischen Entwicklung, in der für immer das selbe Ziel verschiedene Ausbeutungsformen angewendet werden. Als Konsequenz daraus haben wir verstanden, dass unser Kampf ein Kampf für den Sturz dieses Systems und für den Aufbau einer neuen Welt ist: einer Welt des Friedens, der Solidarität und der sozialen Veränderung. Einer Welt, in der das sozioökonomische System garantiert, dass die grundlegenden Produktionsmittel in den Hände des Volkes und der Arbeiter sind und in dem die Wirtschaft auf der Basis der Bedürfnisse der Bevölkerung entwickelt wird.

Dies ist der Augenblick des antiimperialistischen Jugendkampfes und der Einheit. Die 18. Weltfestspiele der Jugend und Studierenden unterstreichen die Notwendigkeit revolutionärer Veränderungen und sozialer Transformationen. Um das zu erreichen, ist die Einheit von größter Bedeutung, wenn sie sich auf Prinzipien stützt.

Die Jugend der Welt muss sich organisieren, um Kampagnen für die Erkämpfung unserer Rechte und Forderungen durchzuführen.

Unter diesen internationalen Rahmenbedingungen, verstehen wir, dass unser Kampf von besonderer Bedeutung ist. Wir sind fähig, unsere Zukunft selbst zu wählen und eine neue Welt aufzubauen!

Die 18. Weltfestspiele senden allen Völkern der Welt einen kämpferischen Gruß der Hoffnung. Unser Wunsch ist, wenn die politischen und organisatorischen Bedingungen dafür gegeben sind, die nächsten, die 19.Weltfestspiele 2017 in Erinnerung an den 100. Jahrestag des Sieges der Oktoberrevolution zu organisieren, der ein wichtiges Datum für die antiimperialistische Bewegung ist.

Gemeinsam mit der antiimperialistischen Jugend Lateinamerikas und Ecuadors bekräftigen wir unsere Verpflichtung zur internationalen Zusammenarbeit der antiimperialistischen Bewegung für unsere Gegenoffensive und unseren Sieg: ¡Hasta la Victoria Siempre!

Quito (Ecuador), 13. Dezember 2013

Übersetzung: Fabian Linder