Erfolg für die Fünf – das Festival feiert


Pressekonferenz von Ricardo Alarcón und Angehörigen der in den USA gefangenen Kubaner
In Atlanta hat ein Berufungsgericht die Urteile gegen fünf in den USA im Gefängnis sitzende Kundschafter aufgehoben und angeordnet, dass der Prozess neu aufgerollt werden muss. Die Angeklagten hätten in dem von ultra-rechten Organisationen der exil-kubanischen Gemeinde in Miami dominierten Atmosphäre keinen fairen Prozess erhalten. Dieser erste und wichtige Erfolg der in Kuba als Helden verehrten Männer hat auch auf den 16. Weltfestspielen der Jugend und Studierenden in Venezuela Jubel ausgelöst. Besonders die mehrere tausend Jugendliche umfassende Delegation aus Cuba hat ihren Beitrag auf dem Festival in Caracas den Fünf gewidmet, die in Florida exilkubanische Terrororganisationen unterwandert und dadurch Anschläge auf der Insel verhindert hatten.

Auf einer Pressekonferenz am Donnerstag morgen erläuterten der kubanische Parlamentspräsident Ricardo Alarcón und Angehörige der fünf Gefangenen die Bedeutung des Urteils von Atlanta. Alarcón räumte gegenüber den bei den Weltfestspielen akkreditierten Journalisten aus aller Welt ein, dass die Gerichtsentscheidung auch die Mitglieder der kubanischen Regierung überrascht habe. Es sei das erste Mal in der Justizgeschichte der USA, dass ein Urteil aufgrund des Ortes, an dem der Prozess durchgeführt wurde, aufgehoben wurde. Die 93 Seiten lange Urteilsbegründung lese sich wie eine detaillierte Verurteilung der US-Regierung und der exilkubanischen Mafia in Miami, so Alarcón. Er forderte, die Fünf müssten sofort bedingungslos auf freien Fuß gesetzt werden. Vor allem aber müssten alle Schikanen gegen die Fünf, wie das Besuchsverbot für Ehefrauen und Kinder, aufgehoben werden. Bislang habe die US-Regierung diese Schikanen damit begründet, dass es sich bei den Fünf um verurteilte Verbrecher gehandelt habe. Dieser Begründung fehlt nach dem Urteil der Richter in Atlanta nun jede Grundlage. Die Fünf müssten wie jeder Angeklagte als unschuldig gelten, bis ein gültiges Urteil gefällt worden ist.

Die Delegierten der Weltfestspiele forderte Alarcón auf, ihre Stimme für die sofortige und bedingungslose Freilassung der Gefangenen zu erheben. Die Fünf seien Opfer einer “Entführung” durch die US-Behörden. Sogar die US-amerikanische Verfassung werde durch das Festhalten der Fünf in Hochsicherheitsgefängnissen verletzt.

Adriana, die Ehefrau von Gerardo Hernández, dankte bei der Pressekonferenz den Anwälten der fünf Gefangenen, die in der Berufungsverhandlung “hervorragend” belegt hätten, dass der Prozess in Miami von Verletzungen der Rechte der fünf Angeklagten geprägt gewesen sei. Den Anwälten und den Richtern stehe nun eine schwierige Zeit bevor, da die rechte Mafia in Miami das Urteil nicht gerade begrüßen werde. Adriana schloss sich der Forderung nach sofortiger Freilassung der Fünf ebenso an, wie die anwesenden Mütter der anderen vier Gefangenen, René González, Antonio Guerrero, Ramón Labaniño und Fernando González.

Bereits unmittelbar nach Bekanntwerden des Urteils hatte die kubanische Delegation in Fuerte Tiuna eine spontane Feier gestartet. Es wird nicht nur an der Festivalatmosphäre gelegen haben, dass viele Kubaner in den vergangenen Tagen noch fröhlicher als sonst wirkten.