Elián González kommt zu den Weltfestspielen in Ecuador

Eingeladen nach Ecuador: Elián González

Eingeladen nach Ecuador: Elián GonzálezDer einst als kleiner Flüchtlingsjunge aus Kuba weltweit bekanntgewordene Elián González kommt zu den 18. Weltfestspielen der Jugend und Studierenden in Ecuador. Der junge Mann, der am Vorabend der Eröffnung des Festivals seinen 20. Geburtstag feiert, wurde bei einer Veranstaltung an der Camilo-Cienfuegos-Universät in Matanzas ausgewählt, Teil der kubanischen Delegation beim Festival zu werden. Es wird erwartet, dass er beim traditionellen Antiimperialistischen Tribunal auftreten wird, um die Blockade der USA gegen sein Land anzuprangern und die Freilassung der seit 15 Jahren in den Vereinigten Staaten inhaftierten »Cuban Five« zu fordern.

 

1999 war der damals fünfjährige Elián zum Gegenstand einer monatelangen Auseinandersetzung zwischen den USA, der exilkubanischen Mafia in Miami und Kuba geworden. Seine Mutter hatte zusammen mit ihrem kleinen Sohn und mit anderen Kubanern den Versprechungen der antikubanischen Propagandasender vertraut und sich in einem viel zu kleinen Boot auf die Überfahrt von Kuba nach Florida gemacht. Das untaugliche Boot ging in einem Unwetter unter und die meisten Insassen ertranken. Nur insgesamt drei Menschen überlebten, unter ihnen der kleine Junge, der am 25. November 1999 von Fischern gerettet wurde.

Elián wurde in ein Krankenhaus gebracht, wo ihn sein Großonkel Lázaro González besuchte. Die beiden hatten sich zuvor ein einziges Mal gesehen, als Lázaro ein Jahr zuvor Kuba besucht hatte. Damit begann das Drama, denn Lázaro und seine Familie beantragten ein dauerhaftes Aufenthaltsrecht für Elián in den USA, während Eliáns Vater Juan Miguel González, der von der Mutter des Jungen getrennt lebte, die Rückkehr des Kindes forderte. Am 29. November wandte er sich mit der Bitte um Hilfe an die kubanische Regierung. Daraufhin informierte das kubanische Außenministerium die US-amerikanischen Regierungsbehörden über die Forderung nach Rückkehr Eliáns. Washington lehnte ab.

Es folgte ein monatelanges Tauziehen. Während in Kuba Tausende Menschen für die Rückkehr des Jungen demonstrierten, mobilisierten in Miami antikommunistische Gruppen für den Verbleib des Kindes in der »Freiheit«. Erst am 28. Juni 2000 konnte Elián, abgeholt von seinem Vater, dessen Frau und deren kleinem Sohn, die USA verlassen.  

Im Gespräch mit der Tageszeitung »Girón« in Matanzas erklärte Elián jetzt, es sei für ihn eine große Ehre, Kuba bei einem so wichtigen Ereignis wie den Weltfestspielen repräsentieren zu dürfen. »Nach Ecuador zu reisen ist eine großartige Gelegenheit, ein besonderer Rahmen, um die Einheit der Jugend Lateinamerikas und der Welt gegen den Imperialismus zu stärken.« Schon vor wenigen Tagen hatte er bei einem Antiimperialistischen Tribunal in Matanzas die Einreisebestimmungen der USA verurteilt, die Kubanern bei illegaler Einreise das Aufenthaltsrecht zusprechen, wenn sie US-amerikanischen Boden erreichen. Dieses Gesetz sei verantwortlich für den Tod seiner Mutter, die bei der waghalsigen Überfahrt 1999 ertrank. Für sein eigenes Leiden als Kind, das ihn für sein Leben geprägt habe, machte er die antikubanische Mafia in Miami verantwortlich. Und vom US-Präsidenten Barack Obama forderte er die sofortige Freilassung der noch in den USA inhaftierten vier kubanischen Antiterroristen.